Nationalpark

Herzlich willkommen im ersten Nationalpark Deutschlands

Entlang der bayerisch tschechischen Grenze erstreckt sich zwischen Bayerisch Eisenstein im Landkreis Regen und Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau der Nationalpark Bayerischer Wald. Am 7. Oktober 1970 wurde das Großschutzgebiet als erster Nationalparks Deutschlands eröffnet. Zusammen mit dem Nachbar-Nationalpark Šumava in Tschechien bildet er das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas. Auf mehr als 24 000 Hektar gilt im Bayerischen Wald der Leitsatz „Natur Natur sein lassen“.

Nach dieser Philosophie dürfen sich die Wälder mit ihren Mooren, Bergbächen und Gipfellagen nach ihren ureigenen Gesetzen zu einer grenzenlosen Waldwildnis entwickeln. So wird aus dem Wirtschaftswald von gestern der Urwald von morgen. Eine einmalige Artenvielfalt ist die Folge. Seltene Tiere wie Luchs, Fischotter, Auerhuhn oder Habichtskauz finden dadurch wieder ein Zuhause. Dazu gesellen sich alleine 15 Käferarten, die als Urwaldrelikte gelten und nur in äußerst naturnahen Wäldern vorkommen. Die besonders starke Biodiversität fußt unter anderem auf dem hohen Anteil an Totholz, das für hunderte Insekten, Pilze und Vögel Nahrungsgrundlage und Lebensraum zugleich darstellt. Natürliche Prozesse des Werdens und Vergehens im Waldökosystem werden im Nationalpark zugelassen, indem auch tote oder durch Windwurf gestürzte Bäume im natürlichen Umfeld verbleiben.

Vorschaubild der aktuellen Zonierungskarte
Aktuelle Zonierungskarte (Stand: 1.11.2018)

Die Gebiete, in denen keinerlei menschlicher Eingriff mehr erfolgt, bezeichnet man als Naturzonen. Im Nationalpark Bayerischer Wald gehören bereits knapp 70 Prozent der Fläche zu den Naturzonen. Bis 2027 soll dieser Anteil auf 75 Prozent erhöht werden.

Zu den typischen Lebensräumen des Nationalparks Bayerischer Wald zählen drei natürliche Waldgesellschaften, für deren Entstehung große Höhenunterschiede und raues, niederschlagsreiches Klima mit schneereichen Wintern verantwortlich sind: Bergfichtenwälder in den Hochlagen ab etwa 1200 Metern, Bergmischwälder mit Fichte, Tanne, Buche und Bergahorn in den wärmebegünstigten Hanglagen und Aufichtenwälder in den nassen Talmulden mit nächtlichem Kaltluftstau. Außerdem sind im Nationalpark Moorflächen und einst bewirtschaftete Hochweiden, die im Bayerwald Schachten genannt werden, zu finden.

Mit den Nationalparkzentren Lusen bei Neuschönau und Falkenstein bei Ludwigsthal bietet der Nationalpark Bayerischer Wald allen Besuchern einen spannenden Start in das Schutzgebiet. An beiden Orten lädt ein Informationsgebäude zum Erkunden ein. Außerdem ist jedem Nationalparkzentrum ein Tier-Freigelände angeschlossen, das einen Einblick in die ursprüngliche Tierwelt des Bayerwaldes gibt. Darüber hinaus bietet das Waldgeschichtliche Museum St. Oswald einen interessanten Einblick in die Nationalpark-Historie. Die Einrichtungen lassen sich mit allen Sinnen, in jedem Alter und zu jeder Jahreszeit erleben. Stolperfreie Wege mit geringem Gefälle erleichtern auch Menschen mit Handicap und Familien mit Kinderwagen den Besuch nahegelegener Naturschönheiten.

Dank rund 350 Kilometern markierter Wanderwege, über 200 Kilometern ausgewiesener Radwege und rund 80 Kilometern gespurter Loipen ist der Nationalpark für Naturliebhaber wunderbar erschlossen. Zudem ermöglicht das ganzjährige Führungsprogramm spannende Nationalpark-Erlebnisse unter kundiger Begleitung. Ausgebildete Waldführer und Nationalpark-Experten geben dabei Einblicke in die Natur des Großschutzgebiets. Eigene Programme für Kinder, anschauliche Fachvorträge sowie kulturelle Veranstaltungen in den Nationalparkeinrichtungen runden das Angebot ab.  (Entnommen aus https://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de/ueber_uns/steckbrief/index.htm ) 

 

Weitere HInweise insbesondere Verhaltenstips und das aktuelle Programm des Nationalparks finden Sie unter: 

https://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de/